In die Sammlung geschaut - Biberhörnchen
Ein urtümliches Nagetier:
Das Biberhörnchen
Biberhörnchen
Das Biberhörnchen ist ein urtümliches Nagetier. Unter den heutigen Nagetieren hat es keine näheren Verwandten mehr. In Nordamerika ist das Biberhörnchen in fünf Unterarten entlang der Westküste Nordamerikas verbreitet, von Südwest-Britisch Kolumbien (Kanada) bis Nord-Kalifornien (USA). Isolierte Populationen reichen bis nach West-Nevada. Die hier lebenden Chinook-Indianer nennen das Biberhörnchen auch Sewellel. Sie benutzen das Fell der Hörnchen zur Herstellung von Kleidern.
Das Biberhörnchen, das zur Familie Aplodontiidae gehört, wird auch Stummelschwanzhörnchen genannt. Dies weist auf den ca. 2 cm langen Schwanz des etwa kaninchengroßen gedrungen gebauten Nagetieres mit graubrauner bis rotbrauner Farbe hin. Das Biberhörnchen bevorzugt Wassernähe. Hier baut das meist solitär lebende Tier seinen verzweigten Bau, welcher gegen Vertreter der gleichen Art verteidigt wird. Es führen Gänge zu einer zentralen Kammer. Die tag- und nachtaktiven Biberhörnchen halten keinen Winterschlaf. Sie fressen Pflanzen, in den Wintermonaten auch Zweige und Rinde. Für diese Monate werden Nahrungsvorräte angelegt.
Vom Biberhörnchen befinden sich in der zoologischen Sammlung des ZNS in Standpräparat und ein Schädel, beides wurde 1998 durch den damaligen Kustos der Wirbeltiersammlung Dietrich Heidecke von der Lehrmittelfirma Wiemann erworben und später der Universität geschenkt.
Text & Foto: Volker Neumann